Entwicklungspolitische Bildungsforschung

Bildungsförderung ist seit dem Beginn internationaler Entwicklungszusammenarbeit nach dem Zweiten Weltkrieg ein prioritäres Interventionsfeld. Der Zugang zu Bildung ist einerseits Menschenrecht, andererseits wird Bildung als wichtiges Instrument zur Erreichung von Armutsminderung, wirtschaftlicher Entwicklung, Gesundheit oder Empowerment angesehen.

Bildungspolitik und Gegenhegemonie. Das Beispiel Venezuela. Margarita Langthaler im Interview.

Jahrzehntelange Bemühungen zeigen jedoch nur gemischte Ergebnisse. Obwohl im Bereich der Primärbildung durchaus Fortschritte zu verzeichnen sind, gibt es nach wie vor rund 250 Millionen Kinder, die keine Primarschule besuchen. Die Rate erwachsener Analphabet*innen ist in einigen Regionen, insbesondere in Sub-Sahara Afrika und Südasien weiterhin sehr hoch, die Besuchsraten auf der sekundären und tertiären Bildungsebene hingegen niedrig. Zudem gibt es große Bildungsdisparitäten.

Arme, unterprivilegierte und ländliche Bevölkerungsgruppen sowie Frauen und Mädchen sind in ihrem Zugang zu Bildung stärker eingeschränkt und profitieren weniger von Bildungsbeteiligung als andere soziale Gruppen. Insgesamt sind die Bildungssysteme in vielen Ländern des Globalen Südens stark von der kolonialen Vergangenheit geprägt, was sie oft zu sozialen Selektionsinstrumenten macht. Globalisierung und Bildungs-Kommodifizierung tendieren dazu, die Bildungsungleichheiten sowohl in einer Nord-Süd-Dimension als auch innerhalb der Länder des Globalen Südens zu verschärfen, was nicht zuletzt in und nach der Covid-19-Pandemie deutlich geworden ist.

Arbeitsschwerpunkte:

  • Analyse aktueller internationaler Bildungsstrategien in der Entwicklungszusammenarbeit
  • Analyse globaler und regionaler Bildungspolitik
  • Berufliche Bildung und Skills Development
  • (Berufs)Bildung, Nachhaltigkeit und die Sustainable Development Goals (SDGs)

Ansprechperson zum Thema:

Margarita Langthaler

Dr.in Margarita Langthaler
Senior Researcher
Tel.: +43 1 317 40 10 – 112  
E-Mail: m.langthaler@oefse.at
 
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