Entwicklungspolitische Bildungsforschung

Bildungsförderung ist seit Beginn internationaler Entwicklungszusammenarbeit nach dem Zweiten Weltkrieg ein prioritäres Interventionsfeld. Der Zugang zu Bildung ist einerseits Menschenrecht, andererseits wird Bildung als wichtiges Instrument zur Erreichung von Armutsminderung, wirtschaftlicher Entwicklung, Gesundheit oder Empowerment angesehen.

Bildungspolitik und Gegenhegemonie. Das Beispiel Venezuela. Margarita Langthaler im Interview.

Jahrzehntelange Bemühungen zeigen jedoch nur gemischte Ergebnisse. Trotz großer Fortschritte besuchen nach wie vor nicht alle Kinder die Primarschule, die Rate erwachsener AnalphabetInnen ist weiterhin sehr hoch, die Besuchsraten auf der sekundären und tertiären Bildungsebene hingegen niedrig. Zudem sind die Bildungsdisparitäten stark ausgeprägt. Arme, unterprivilegierte und ländliche Bevölkerungsgruppen sowie Frauen und Mädchen sind in ihrem Zugang zu Bildung stärker eingeschränkt und profitieren weniger von Bildungsbeteiligung als andere soziale Gruppen. Insgesamt sind die Bildungssysteme in vielen Ländern des Globalen Südens stark von der kolonialen Vergangenheit geprägt, was sie in erster Linie zu sozialen Selektionsinstrumenten macht. Globalisierung und Bildungskommodifizierung tendieren dazu, die Bildungsdisparitäten sowohl in einer Nord-Süd-Dimension als auch innerhalb der Länder des Globalen Südens zu verschärfen.

Die ÖFSE analysiert aktuelle internationale Bildungsstrategien in der Entwicklungszusammenarbeit sowie die Rolle von Bildung im Entwicklungskontext. Auf dieser Basis unterbreitet sie Vorschläge und Empfehlungen, unter welchen Bedingungen Bildung zu inklusiver Entwicklung nachhaltig beitragen kann. Die aktuellen Schwerpunkte liegen auf den Themen Berufliche Bildung und Skills Development sowie Bildung und  die Sustainable Development Goals.

Ansprechperson zum Thema:

Margarita Langthaler

Dr.in Margarita Langthaler
Senior Researcher
Tel.: +43 1 317 40 10 – 112  
E-Mail: m.langthaler@oefse.at
 
mehr Information