Ressourcenpolitik und Ressourcenfairness

Die ungleiche Verteilung natürlicher Ressourcen zwischen Ländern und Regionen führt seit Jahrzehnten zu Interessenskonflikten und Spannungen. Einerseits haben Länder, die über keine großen Rohstoffvorkommen verfügen, ein entscheidendes Interesse, durch internationale Handelsbeziehungen und Auslandsinvestitionen Zugang zu Ressourcen zu bekommen und sich die Versorgung mit Rohstoffen zu günstigen Preisen zu sichern. Andererseits verfolgen rohstoffreiche Länder das Ziel, die Einnahmen aus Rohstoffen zu maximieren und den Ressourcenreichtum für die Förderung von Entwicklung zu nutzen.

Die Ausbeutung von Ressourcen ist häufig ein Schlüsselfaktor für das Entstehen, Verschärfen oder Unterstützen gewaltsamer Konflikte auf nationaler, regionaler wie internationaler Ebene. Spannungen entstehen auch in rohstoffreichen Ländern im Hinblick auf die sozialen und ökologischen Auswirkungen von Rohstoffabbau und -handel. Oft ist der Abbau von Rohstoffen mit gravierenden Auswirkungen auf die Lebensbedingungen der lokalen Bevölkerung verbunden. Das kann auch zu gegensätzlichen Interessen und Konflikten zwischen lokalen Communities und nationalen Entwicklungszielen führen.

Die ÖFSE arbeitet schwerpunktmäßig zu internationaler Rohstoffpolitik und ihrem Einfluss auf Ressourcenfairness. Sie analysiert dabei internationale Politiken und Regulierungsinitiativen im Rohstoffbereich, wie etwa die EU-Rohstoffpolitik, Initiativen zu Konfliktmineralien, Sorgfaltspflichten sowie Transparenzinitiativen.

Um eine inter- und transdisziplinäre Auseinandersetzung mit dem Thema Gerechtigkeit und Zugang zu natürlichen Ressourcen zu fördern, ist die ÖFSE wissenschaftliche Beraterin der Arbeitsgemeinschaft Rohstoffe, und Mitinitiatorin des transdisziplinären Dialogprozesses zu zukunftsfähiger Rohstoffpolitik.

Als Teil der Forschungsplattform Ressourcengerechtigkeit organisierte die ÖFSE im Dezember 2014 sowie im Februar 2019 zwei internationale Konferenzen zu diesem Themenbereich. Des Weiteren referierten und organisierten MitarbeiterInnen der ÖFSE zahlreiche Veranstaltungen zu den Themen Rohstoffwende, Elektromobilität, Bergbauunfällen und mehr.

In verschiedenen Publikationen stellt die ÖFSE zudem Analysen im Bereich internationaler Rohstoffpolitik zur Verfügung.

 

Ansprechperson zum Thema:

Karin Küblböck

Mag.a Karin Küblböck
Senior Researcher
Tel.: +43 1 317 40 10 – 111  
E-Mail: k.kueblboeck@oefse.at 
 
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Publikationen zum Thema:

Engagement bewEISEN. Menschenrechts- und Umweltschutz in Eisenerz-Lieferketten

Fallstudie (Hrsg.: Dreikönigsaktion – Hilfswerk der Katholischen Jungschar)

Nataly Aparecida Campolina / Juliana Cesario Alvim Gomes / Michael Eigner / Pablo Martins Fontes da Silva / Karin Küblböck / Karin Lukas / Marina Mello Dias / Thabata Pena Pereira / Ingrid Pintaritsch / Letícia Soares Peixoto Aleixo / Bernhard Tröster / Herbert Wasserbauer

Wien, Juli 2022

Eisen ist das Metall der Menschheitsgeschichte. In der industriellen Produktion wird 20-mal  ...

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