Bericht zum Stakeholder-Prozess
APCC Special Report: Strukturen für ein klimafreundliches Leben
Wien, Dezember 2022
Am 28. November 2022 wurde der Special Report des Austrian Panel on Climate Change (APCC) "S ...
mehr lesenDie Agenda 2030 betont die Bedeutung der Einbindung von Stakeholdern in Entscheidungsprozesse im Bereich der nachhaltigen Entwicklung und der Stärkung des „Science-Policy Interface“. In diesem Zusammenhang beschäftigt sich die ÖFSE mit dem Themenbereich partizipative Forschung und Stakeholderbeteiligung.
Partizipative Forschung zielt auf eine gemeinsame Wissensproduktion von Forscher*innen und lokalen Stakeholdern und die Gewinnung neuer Einsichten auf beiden Seiten ab. In den letzten Jahren wurden – auch in der Entwicklungs- und Nachhaltigkeitsforschung – eine Vielzahl von partizipativen Prozessen und Methoden entwickelt und umgesetzt. Die Einbindung von Stakeholdern kann je nach ihrem Zweck auf unterschiedliche Arten und in verschiedenen Phasen der Forschungsprojekte erfolgen – von der Definition der Forschungsfrage und der Hypothesen, der Erhebung und Analyse von Informationen bis hin zur Reflexion und Anwendung der Forschungsergebnisse. Durch co-kreative Prozesse zwischen Forschung und Gesellschaft können vielfältige Arten des Wissens mobilisiert und genützt und Forschungsergebnisse gesellschaftlich relevanter gemacht werden. Um ein integraler und wertvoller Bestandteil von trans- und interdisziplinären Forschungsprojekten zu sein, müssen diese Beteiligungsprozesse sorgfältig und in enger Zusammenarbeit mit den Partner*innen vor Ort sowie dem Forschungsteam konzipiert, durchgeführt und reflektiert werden.
Die ÖFSE beschäftigt sich mit verschiedenen Formen der partizipativen Entwicklungs- und Nachhaltigkeitsforschung und gestaltet Stakeholderprozesse in Forschungsprojekten.
Das Ziel von AdJUST ist, das gesellschaftliche Verständnis für die Verteilungseffekte bei einer Transformation zur Klimaneutralität zu verbessern. Zudem sollen wirksame und aktiv unterstützte politische Maßnahmen zum Klimaschutz identifiziert werden, damit niemand zurückgelassen wird. Im Rahmen des Projekts gibt es vier Arbeitspakete: Das erste konzentriert sich auf die Sammlung von Informationen, um zu verstehen, wie die Beteiligten (Bürger:innen, Unternehmen, Arbeitnehmer:innen, Gewerkschaften, usw.) das Konzept der gerechten Transformation verstehen. Daraus soll eine gemeinsame Vision über den Prozess und das Ergebnis einer gerechten Transformation entstehen. Das zweite Arbeitspaket konzentriert sich auf das Verständnis der Verteilungseffekte der Transformation auf Unternehmen und Arbeitnehmer:innen, während das dritte Arbeitspaket dasselbe aus Sicht der Haushalte tut. Das letzte Paket konzentriert sich auf Institutionen und ihre Rolle bei der Unterstützung einer gerechten Transition. Das Konsortium besteht aus mehreren Forschungsinstituten sowie diversen unterstützenden Einrichtungen.
Viele Städte sind mit zunehmendem Druck auf vorhandene natürliche Ressourcen konfrontiert. Steigende Urbanisierung und die Auswirkungen des Klimawandels verstärken diese Tendenz. Maßnahmen zu ergreifen, die die langfristige Versorgung mit Wasser, Nahrung und Energie sicherstellen ist daher für Städte von großer Bedeutung. Politische und wirtschaftliche Entscheidungsträger*innen aber auch zivilgesellschaftliche Akteur*innen benötigen dazu wissenschaftliche Erkenntnisse, die ihnen helfen, die langfristigen Auswirkungen von Maßnahmen und Strategien zu bewerten. Im Projekt FUSE (Food-Water-Energy for Urban Sustainable Environments) wurden für zwei Fallstudienregionen – Pune (Indien) und Amman (Jordanien) – integrierte Systemmodelle entwickelt, die es ermöglichen, langfristige Auswirkungen politischer Entscheidungen zu bewerten.
Teil des Projekts war ein intensiver Stakeholderbeteiligungsprozess. Für diesen waren die ÖFSE-Mitarbeiter*innen Karin Küblböck, Ines Omann und Hannes Grohs verantwortlich. Sie entwickelten gemeinsam mit dem Projektteam den FUSE Sustainability Living Lab Approach. Dieser bestand aus einer ausführlichen Stakeholderanalyse sowie zwei Workshop-Reihen am Beginn und am Ende der Projektlaufzeit. In beiden Städten nahmen jeweils 80-100 Stakeholder an den Workshops teil. Mit einem Teil der Stakeholder stand das Projektteam über die gesamte Projektlaufzeit im Austausch. Eine ausführliche Dokumentation der jeweiligen Reihen sowie wissenschaftliche Aufarbeitungen finden sich nachstehend:
Dokumentation Pune, Indien
► 1st set of Workshops Pune 2019 (PDF)
► Pune Activities Update 2020 (PDF)
► Pune Activities Update 2021 (PDF)
► 2nd set of Workshops Pune 2022 (PDF)
Dokumentation Amman, Jordanien
► 1st set of Workshops Amman 2019 (PDF)
► Amman Activities Update 2021 (PDF)
► 2nd set of Workshops Amman 2021 (PDF)
Publikationen
► Stakeholder Workshops Informing System Modeling — Analyzing the Urban Food-Water-Energy Nexus in Amman, Jordan (September 2022)
► Capturing Stakeholders’ Challenges of the Food–Water–Energy Nexus — A Participatory Approach for Pune and the Bhima Basin, India (April 2022)
► The role of sustainability living labs in understanding food-water-energy nexus challenges and solutions in India and Jordan (Mai 2021)
Was müssen wir heute tun, um morgen in einer klimagesunden Zukunft zu leben?
Zufällig ausgewählte Bürger*innen aus allen Regionen und Teilen der Gesellschaft setzten sich mit dieser Frage auseinander. Gemeinsam bildeten sie den Klimarat der Bürgerinnen und Bürger. Als eine Art „Mini-Österreich“ erarbeiteten sie Maßnahmen, um die Klimazukunft des Landes aktiv mitzugestalten.
Der österreichische Klimarat wurde im Auftrag des Nationalrats als „partizipativer Prozess zur Diskussion über und Ausarbeitung von konkreten Vorschlägen für die zur Zielerreichung notwendigen Klimaschutzmaßnahmen auf dem Weg zur Klimaneutralität 2040 eingerichtet.“ An sechs Wochenenden erarbeiteten die Bürger*innen im Klimarat über 90 Maßnahmen in den Handlungsfeldern Energie, Konsum & Produktion, Ernährung & Landnutzung, Wohnen und Mobilität. Unterstützt wurden sie dabei von Wissenschaftler*innen verschiedener Fachrichtungen, die den aktuellen Forschungsstand einbrachten.Die Ergebnisse wurden Mitte des Jahres 2022 der Bundesregierung übergeben und sind so wie der Gesamtprozess in diesem Endbericht dokumentiert.
Gemeinsam mit den Partnerorganisationen ÖGUT, pulswerk GmbH und PlanSinn GmbH war die ÖFSE in Person von Karin Küblböck für die Prozessentwicklung und die Gestaltung des Klimarats verantwortlich. Gemeinsam mit Hannes Grohs moderierte sie außerdem Kleingruppen im Handlungsfeld Konsum & Produktion. Karin Küblböck fungierte zudem als Schnittstelle zwischen dem Prozess- bzw. Moderationsteam und dem wissenschaftlichen Beirat.
Parallel zum Klimaratsprozess gab es eine begleitende Evaluierung von der Universität für Bodenkultur sowie von der Universität für Weiterbildung Krems.
Unter dem Dach des "Austrian Panel on Climate Change" (APCC) im Climate Change Center Austria (CCCA) fassen renommierte Expert*innen der österreichischen Klimaforschungsgemeinschaft in regelmäßigen Abständen den aktuellen Stand der Forschung zu Klimawandel in Österreich zusammen. Sie zeigen Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels (Mitigation) und zur Anpassung an Klimawandel (Adaptation) auf und bieten dadurch der Öffentlichkeit eine fundierte Entscheidungsgrundlage.
Der APCC Special Report 22 ist eine bewertende Zusammenfassung aktueller Forschung zur Transformation hin zu Strukturen, die allen Menschen klimafreundliches Handeln und Leben ermöglichen. Mit einer systematischen Darstellung wirksamer Gestaltungsoptionen trägt der Bericht zu klimapolitischen Debatten bei. Der Bericht wurde im November 2022 bei einer Veranstaltung, bei der auch Klimaschutzministerin Leonore Gewessler und Arbeitsminister Martin Kocher teilnahmen vorgestellt und erscheint im Herbst 2023 als als Open Access Buch. Bis dahin sind die jeweiligen Kapiteln auf der Website verfügbar.
Die Erstellung des APCC Special Report 22 wurde von einem Stakeholderprozess begleitet, den ÖFSE-Expertin Karin Küblböck gemeinsam mit Ines Omann (Nachhaltige Lebensqualität – Forschung und Prozessbegleitung), Willi Haas (Universität für Bodenkultur), Klaus Kubecko (AIT) und anderen Kolleg*innen konzipierte und moderierte. Der Stakeholderprozess bestand aus drei Workshops, im Jänner 2021, November 2021 und April 2022 stattfanden, sowie aus Meetings mit einem Stakeholderboard. Der Stakeholderprozess erfasste das Praxiswissen, sowie die Werte und Interessen unterschiedlicher sozialer Gruppen mit Blick auf erforderliche Transformationen. Der Prozess mit mehr als 100 Stakeholdern gliederte sich in die Phasen Co-Design, Co-Production und Co-Evaluation und ist in diesem Bericht ausführlich dokumentiert.
Wien, Dezember 2022
Am 28. November 2022 wurde der Special Report des Austrian Panel on Climate Change (APCC) "S ...
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Large cities worldwide are increasingly suffering from a nexus of food, water, and energy su ...
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mehr lesenVienna, Mai 2022
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Systems models of the Food–Water–Energy (FWE) nexus face a conceptual difficulty: the system ...
mehr lesenWien, Mai 2021 | DOI: https://doi.org/10.60637/2021-wp63
There are a multitude of challenges confronting resource-limited, rapidly growing cities tha ...
mehr lesenMai 2021 | DOI: https://doi.org/10.60637/2021-pn38
Um das nötige Wissen für eine Ressourcenwende zu generieren und zu verbinden, sind – angesic ...
mehr lesenVienna, September 2019
FUSE (Food-water-energy for Urban Sustainable Environments) is a transdisciplinary 3-year re ...
mehr lesenVienna, August 2019
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