COVID-19 und das Versagen pharmazeutischer Innovation für den Globalen Süden: Das Beispiel der „vernachlässigten Krankheiten“ und der Neuen Infektionskrankheiten
Werner RazaWien, März 2021 | DOI: https://doi.org/10.60637/2021-bp32
Die Debatte um den mangelnden Zugang zu COVID-19-Impfstoffen für die Länder des Globalen Südens reiht sich ein in eine lange Geschichte des Kampfs um effektive und leistbare Behandlungen für jene Krankheiten, für die von der Weltgesundheitsorganisation das bezeichnende Adjektiv „vernachlässigt“ verwendet wird. Die empirische Evidenz zeigt, dass das pharmazeutische Innovationssystem hier breitflächig versagt hat. Ähnliches gilt für die Kategorie der Neuen Infektionskrankheiten, die auch die Coronaviren umfasst. Die COVID-19 Pandemie sollte daher für eine grundlegende Reform genutzt werden mit dem Ziel, die pharmazeutische Innovation stärker an öffentlichen Gesundheitszielen auszurichten. Das BP macht dazu einige konkrete Vorschläge.